Der Einsatz von Drohnen ermöglicht es, zeitnah großflächige und hochauflösende Luftbilder zu erhalten. Bei der Erfassung im Wattenmeer können die unbemannten Luftfahrzeuge die Genauigkeit der Zählungen von zum Beispiel Vögeln oder Robben erhöhen und gleichzeitig Störungen vermeiden.
Das Projekt APIS (Abkürzung für: Aerial Photogrammetric Integrative Surveys) geht der Frage nach, inwieweit Erfassungen mit Hilfe von Drohnen im Wattenmeer für unterschiedliche Arten und Habitate eingesetzt werden können und welche möglichen Auswirkungen der Einsatz auf Tiere hat. Rastvögel, Brutvögel, Seehunde, Muschelbänke und Seegraswiesen sollen mit Drohnen erfasst und unter Einsatz von Methoden des maschinellen Lernens und der automatischen Bilderkennung ausgewertet werden.
Gleichzeitig markieren die ersten Befliegungen im Projekt APIS einen wichtigen Meilenstein im Projekt UAM-InnoRegion-SH, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, vom Projektträger Jülich begleitet und dessen Bündnis aus über 80 regionalen und überregionalen Akteuren durch die Wirtschaftsförderung Nordfriesland koordiniert wird. Nachdem das Projekt UAM-InnoRegion-SH im Herbst 2021 in die Umsetzungsphase gewählt wurde und bisher 10 Projektskizzen grünes Licht vom Beirat erhielten, beginnt mit dem Projekt APIS nun eine der ersten Projektideen aus dem Kreis der UAM-InnoRegion-SH von der Theorie in die Praxis umgesetzt zu werden! Damit macht das Unternehmen BioConsult SH GmbH & Co. KG in Projektpartnerschaft mit der Fachhochschule Westküste den Auftakt für eine ganze Reihe höchst interessanter Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die in den kommenden Jahren zum Einsatz von friedfertiger Drohnentechnologie im nördlichen Schleswig-Holstein führen werden.
In den vergangenen Wochen haben Anna Kersten und Marc Schnurawa, beide tätig für das Unternehmen BioConsult SH aus Husum/Nordfriesland und dort u.a. verantwortlich für das Projekt APIS, verschiedene Typen unbemannter Luftfahrzeuge an der Küste Nordfrieslands erproben können. Da der Projektstart zunächst durch bürokratische Hemmnisse unverschuldet verzögert wurde und es zusätzlich eines intensiven Austauschs mit diversen Stakeholdern bedarf, ist es umso erfreulicher, dass das Projektteam APIS seit einigen Wochen auch mit den praktischen Feldversuchen durchstarten kann.
Der Ausgang des Projekts wird mit Spannung erwartet, da die Ergebnisse und das Vorgehen bei der Umsetzung des ersten Forschung- und Entwicklungsprojekts der UAM-InnoRegion-SH mit tatsächlichen Flugaktivitäten über dem nördlichen Schleswig-Holstein wegweisend für alle Folgeprojekte und das gesamte WIR!-Bündnis sein werden.